Ikea will wieder Fertighäuser bauen

Nach konzeptioneller Umstrukturierung hagelt es weiterhin Kritik von Stiftung Warentest

Von Ingo Krüger
13. April 2011

BoKlok, Immeln und Frikken - so heißen die Fertighäuser der schwedischen Möbelhauskette Ikea. Es ist bereits der zweite Versuch des Unternehmens, in den Häusermarkt einzusteigen. Im vergangenen Jahr hatte Kritik der Stiftung Warentest dafür gesorgt, dass Ikea sein Fertighausangebot noch einmal überarbeitete.

Kritik am alten Konzept

Ungünstige Vertragsklauseln, nebulöse Baubeschreibungen und unzureichender Lärmschutz. Dies bemängelten die Verbraucherschützer an dem Fertighauskonzept des schwedischen Unternehmens. Auch sei es nicht akzeptabel, dass sich Hauskäufer für 15 Jahre an einen bestimmten Energielieferanten binden müssten.

Neue Wege - neue Kritik

Ikea wagt jetzt einen neuen Versuch. Nach eigenen Angaben habe das Unternehmen einige Kritikpunkte zu Herzen genommen. So könnten Häuslebauer sich nun den Stromlieferanten selbst aussuchen. Stiftung Warentest schränkt jedoch ein, dass der Möbelhändler nicht die Zusammenarbeit mit den Verbraucherschützern gesucht habe.

Erstes BoKlok-Haus

Vergangenen Dienstag erfolgte im Wiesbadener Stadtteil Auringen die Grundsteinlegung für die ersten acht Reihenhäuser der Marke BoKlok (schwedisch bo klok = lebe klug). Weitere Häuser entstehen in Offenbach.

Gegenüber dem vor etwas mehr als einem Jahr vorgestellten Modell weist BoKlok ein zusätzliches Dachgeschoss auf. Stiftung Warentest bemängelt jedoch, dass ihnen die neuen Vertragsbedingungen noch nicht vorgelegen hätten.

Verschiedene Ausführungen

Ikea-Häuser gibt es in folgenden Ausführungen: "Immeln" mit einer Wohnfläche von 135 Quadratmetern und einem Preis einschließlich Grundstück ab 265.500 Euro - "Frikken" weist 111 Quadratmeter auf und ist für 204.500 Euro zu haben. Ein BoKlok-Reihenhaus kostet 179.500 Euro. In Deutschland baut die Bien-Zenker AG aus dem hessischen Schlüchtern für Ikea.