Ilusionen der Überlegenheit: Größenwahn sitzt tief im Gehirn

Von Nicole Freialdenhoven
27. Februar 2013

Wer sich selbst für besser, intelligenter oder schöner als der Rest der Menschheit hält, gilt generell als größenwahnsinnig und arrogant. Dabei können diese Menschen häufig gar nichts dafür, denn die Illusion besser als alle anderen zu sein, sitzt tief im Gehirn.

Dies stellten japanische Forscher fest, die in Chiba 24 junge Männer an einem Test teilnehmen ließ. Sie sollten bei 52 Begriffen entscheiden, wie stark sie selbst dieses Merkmal auf einer Skala von 0 bis 100 besaßen. Anschließend wurden die Gehirnströme der Probanden mit funktioneller MRT und PET gemessen.

Dabei stellte sich heraus: Je positiver sich die Teilnehmer selbst gesehen hatte, umso schwächer waren bestimmte Hirnareale bei ihnen miteinander verknüpft. Der Anteriore Cinguläre Cortex (ACC) funktioniert in der Regel wie ein Kontrollzentrum, welches das Denken reguliert und soziale Informationen richtig einstuft. Ist die Verbindung zum sensormotorischen Striatum (SMST) gestört, welches das Selbstbild eines Menschen reguliert, kommt es zu einem übersteigert positiven Selbstbild.

Zugleich wiesen die Hirnscans auch darauf hin, warum manche Menschen ein sehr negatives Bild von sich haben können, zum Beispiel Menschen, die unter Depressionen leiden: Bei ihnen ist die Balance der Botenstoffe Dopamin und Serotonin so gestört, dass das positive Selbstbild zu stark unterdrückt wird: Bei ihnen schlägt die Illusion der Überlegenheit ins Negative um.

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