Im Bett mit der Mafia - sizilianische Frauen übernehmen neue Rollen

Von Dörte Rösler
10. April 2014

Die Mafia hat in Sizilien nicht nur eine lange Geschichte - viele Familien sind mit den kriminellen Traditionen verbunden. Während Frauen früher als Besitz der Männer galten und nicht einmal für ihre Mitgliedschaft in der Cosa Nostra zur Verantwortung gezogen werden konnten, hat sich ihre Rolle heute geändert.

Frauen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen

Viele Sizilianerinnen haben den schwarzen Schleier abgelegt und gehen öffentlich auf Distanz zum organisierten Verbrechen. Sie wehren sich dagegen, dass aus ihren Familien kriminelle Vereinigungen werden und der ursprüngliche sizilianische Ehrbegriff entstellt wird.

Ob als Mutter oder Ehefrau, Richterin oder Polizeibeamtin - dass die Mafia so weit zurückgedrängt werden konnte, ist auch ein Verdienst couragierter Frauen.

Stellvertretende Machtübernahme

Manche wählen allerdings einen anderen Weg aus der Ohnmacht: sie übernehmen Machtfunktionen innerhalb der Organisation. Teilweise nur vorübergehend, solange Vater oder Ehemann im Gefängnis sitzen. Einige Frauen haben jedoch schon die Führung ihres Clans übernommen - eine perverse Interpretation von sizilianischen Werten wie Familie und Ehre.