Im Kampf gegen Tuberkulose - Wirkstoff Pyrazinamid kann die Therapiezeit stark verkürzen

Von Cornelia Scherpe
17. August 2011

Pyrazinamid ist ein Mittel, das Tuberkulose-Patienten gegeben wird, um die Krankheit zu besiegen. Dabei ist der Wirkstoff zwar ebenso antibakteriell wie seine Mitstreiter, dennoch unterscheidet er sich stark von den bisherigen Standardtherapien. Mit dem Mittel kann man die Behandlungszeit stark verkürzen.

In der Regel dauert die Vergabe von Medikamenten gegen Tuberkulose bis zu einem Jahr, doch der Wirkungsmechanismus von Pyrazinamid kann diese Zeit auf einige Monate verkürzen. Wie genau das Mittel wirkt, konnte nun erstmals präsentiert werden. Pyrazinamid wird vom Bakterium aufgenommen und von diesem in eine aktive Form (man spricht dann von Pyrazinamid-carbonsäure) umgewandelt. Damit stellt sich der Erreger quasi selbst ein Bein, denn nun kann das Medikament sich an ein Protein der Bakterien binden und sie so unschädlich machen.

Die schnelle Wirksamkeit von Pyrazinamid hat aber auch ihren Preis: Oft können schon leichte Mutationen der Erreger bewirken, dass es zur Resistenz der Bakterien kommt.