Im Mai geboren, an Multipler Sklerose erkrankt? Geburtsmonat beeinflusst Immunsystem

Von Nicole Freialdenhoven
10. April 2013

Wer im Mai geboren wurde, besitzt ein höheres Risko, im Laufe seines Lebens an Multipler Sklerose (MS) zu erkranken. Was lange Zeit schon vermutet wurde, konnten Forscher nun im Rahmen einer Studie nachweisen. Die Entstehung von MS wird durch Vitamin D-Mangel während der Schwangerschaft begünstigt und von diesem Mangel sind vor allem im Mai geborene Babys betroffen. Da der größte Teil der Schwangerschaft in der dunklen Jahreszeit lag, konnten die Mütter weniger Vitamin D in ihrer Haut bilden.

Schon lange ahnten Forscher, dass gerade in nördlichen Breitengraden ein Zusammenhang zwischen der fehlenden Sonne im Winter und dem MS-Risiko besteht. Ein Team der Universität von Oxford analysierte nun Nabelschnurblut von 50 Babys, die im Mai geboren wurden, und von 50 Babys, die im November geboren wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die Mai-Babys rund 20 Prozent weniger Vitamin D im Blut hatten und doppelt so viele T-Zellen wie die November-Babys. Diese autoreaktiven T-Zellen greifen körpereigene Zellen an und lösen so Autoimmunerkrankungen wie MS aus.

In Deutschland sind schätzungsweise 120.000 Menschen von Multipler Sklerose betroffen. Dabei kommt es durch die Angriffe der Zellen auf die Nervenstruktur der Körpers zu Lähmungen und Sehstörungen. Die Forscher wollen nun die Rolle des Vitamin D bei der Entwicklung der Babys im Mutterleib weiter untersuchen. Für Schwangere sei es in den Wintermonaten möglicherweise sinnvoll, Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zu nehmen.