Immer mehr Autisten - Mediziner vermuten in Antidepressiva und der Umwelt die Auslöser

Von Cornelia Scherpe
11. Juli 2011

In den vergangenen Jahrzehnten verzeichneten Ärzte einen immer größeren Anstieg an Autismus-Erkrankten. Autisten sind in unterschiedlichem Ausmaß in ihrer sozialen Kompetenz eingeschränkt. Früher waren circa fünf Personen unter 10.000 betroffen. 2011 misst man dagegen schon 40 Patienten auf 10.000. Forscher suchen nach den Gründen für diesen Anstieg und vermuten in Medikamenten gegen Depressionen eine mögliche Ursache. Antidepressiva werden besonders in den USA verstärkt auch von Schwangeren eingenommen. US-Studien mit diesen Frauen und deren Kindern zeigte ein erhöhtes Autismus-Risiko für den Nachwuchs. Dies allein kann die hohe Zahl jedoch nicht erklären.

Es ist durch Zwillingsstudien nachgewiesen, dass auch die Gene eine Bedeutung spielen, jedoch nur zu 38 Prozent. Ärzte gehen daher davon aus, dass die übrigen 62 Prozent in Umweltbedingungen zu suchen sind. Dies können neben Antidepressiva noch weitere Medikamente sein, oder auch Probleme bei der elterlichen Erziehung und später Sozialisation in Kindergarten und Schule. Hier sollen weitere Studien ansetzen.