Immer mehr bayrische Schüler versagen beim Abitur

Von Ingo Krüger
25. Juni 2012

Immer mehr Schüler versagen in Bayern in der Abiturprüfung. Den Hauptgrund für diese Entwicklung sehen Experten in der Einführung des achtjährigen Gymnasiums G 8. Auch die Pflichtprüfung in den Fächern Mathematik und Deutsch stellt für viele Abiturienten eine unüberwindliche Hürde dar.

Ungefähr zehn Prozent aller Schüler sind in Bayern durch die schriftliche Prüfung gefallen. Die Quote wird durch mündliche Prüfungen auf ungefähr drei Prozent sinken, liegt damit aber immer noch recht hoch.

Eine weitere Ursache für die höhere Durchfallquote liegt nach Ansicht von Lehrern in der neuen Bewertung von mündlichen und schriftlichen Leistungen. Diese werden im G 8 im Verhältnis 1:1 gewichtet. Manche Schüler, die aufgrund ihrer mündlichen Leistungen gute Vorzensuren aufwiesen, hatten nun in den schriftlichen Arbeiten große Probleme.

Es gibt aber auch positive Entwicklungen. So gibt es im Vergleich zu dem neunjährigen Gymnasium beim G-8-Abitur mehr Noten zwischen 1,0 und 1,5. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnen-Verband sieht dies jedoch skeptisch und erklärt dies mit privatem Förderunterricht, den sich einige Eltern leisteten. So seien unter Umständen sogar Spitzenleistungen möglich. Wer dies jedoch nicht könne, erläutert der Verband, laufe Gefahr, schlechter abzuschneiden, durchzufallen oder rauszufliegen.

Das bayrische Kultusministerium teilt diese Kritik allerdings nicht. Ein Sprecher teilte mit, dass es keine Indikatoren für eine höhere Quote an Durchfallern gebe.