Immer mehr reiche Chinesen konsumieren Muttermilch

Von Melanie Ruch
8. Juli 2013

Auf Grund der kurzen Mutterschutzzeiten und der aggressiven Werbung für Muttermilch-Ersatzprodukte stillen die meisten Mütter in China ihre Kinder nicht, sodass sich dort ein neuer Geschäftszweig etabliert hat. Zahlreiche Agenturen vermieten Ammen in Privathaushalte, die die Säuglinge mit ihrer Muttermilch versorgen. Doch längst nehmen nicht mehr nur Mütter die Dienste der Leih-Ammen in Anspruch. Auch die reiche Gesellschaft in China scheint auf den Geschmack fremder Muttermilch gekommen zu sein, die in den wohlhabenden Kreisen mittlerweile zu einer Art Modegetränk geworden ist.

Eine Agentur hatte sogar damit geworben, dass Kunden die Muttermilch entweder direkt von der Brust der Ammen erhalten oder sich diese abpumpen lassen können. Für diesen "Luxus" müssen die Reichen aber tief in die Tasche greifen. Umgerechnet knapp 2.000 Euro kostet eine Amme im Monat. Für gut aussehende und gesunde Ammen müssen die Kunden sogar noch mehr blechen.

Kritiker sprechen in diesem Zusammenhang von einem weiteren Zeichen für den moralischen Verfall der Reichen in China und kritisieren die schon lange bestehende gesellschaftliche Problematik, Frauen wie Ware zu behandeln.