Immer mehr Senioren haben Krebs - die Onkologen sind überfordert

Von Cornelia Scherpe
22. März 2012

Eine immer älter werdende Gesellschaft bringt verschiedene Probleme mit sich. Inzwischen sind Frauen mit Brustkrebs im Schnitt 65 Jahre alt und Patienten mit Lungen- oder Darmkrebs sogar 70 Jahre. So haben die Onkologen, die Fachärzte für Krebsleiden, Probleme die steigende Zahl der Senioren mit Krebs zu versorgen.

Die DGHO (die "Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie") warnt davor, dass die Onkologie nicht darauf vorbereitet ist, dass so viele ältere Menschen wegen Tumoren in Behandlung müssen. Es mangele nicht nur an ausgebildetem Personal, sondern an den nötigen Studien über Krebs bei Senioren. Diese Altersgruppe benötigt andere Therapiekonzepte und es fehlt an den nötigen Informationen. Da der Trend zu einer betagten Gesellschaft aber anhält, muss man Gegenmaßnahmen ergreifen und versuchen, die neuen Probleme abzufangen.

Experten warnen jedoch davor, dass das Erstellen von Studien, das Sammeln von Gutachten und das analysieren der Daten einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Besonders in Punkto Medikamente benötigt man aktuelle Analysen, damit man weiß, wie Senioren auf verschiedene Mittel reagieren und welche Dosierungen für den älteren Körper angemessen sind. Auch Zusatzerkrankungen, die im Alter deutlich häufiger sind, müssen noch in die bestehenden Therapiekonzepte hinein gerechnet werden und das benötigt Zeit.