Immer mehr Übergewichtige entscheiden sich für eine Magen-OP

Von Cornelia Scherpe
2. Juli 2012

Starkes Übergewicht ist nicht nur ein Problem der Ästhetik, denn bei Adipositas handelt es sich um eine Krankheit. Knochen, Gelenke und Kreislauf arbeiten härter, als es von der Natur vorgesehen ist, was zu Abnutzungserscheinungen und Folgeerkrankungen führt.

Dieses Wissen der Ärzte ist in den letzten Jahren auch mehr und mehr bei der Bevölkerung angekommen. Die Deutschen werden gesundheitsbewusster und daher versuchen viele mit Adipositas ihr Übergewicht loszuwerden. Doch viele sind bereits derart dick, dass eine normale Diät mit einem Sportprogramm allein nicht mehr hilft.

Alternativ kann ihnen die Medizin aber noch mit einer Magen-OP helfen, bei der der Magen verkleinert wird oder ein Magenband zum Einsatz kommt.

Die Krankenkassen haben einen deutlichen Anstieg beim Einsatz dieser chirurgischen Maßnahmen registriert. Allein in Baden-Würrtemberg ist die Zahl der Magenverkleinerungen zwischen den Jahren 2008 und 2011 sprunghaft angestiegen. Die Rede ist von einer Steigerung um 86 Prozent.

Dies ist allerdings nicht nur erfreulich, sondern hat auch eine Schattenseite. Die Kosten für diese Eingriffe sind enorm. Allein in einem Jahr stiegen die Ausgaben von 500.000 Euro auf 4,3 Millionen Euro. Kritisiert wird dies vor allen Dingen, da viele Magen-OPs nicht notwendig wären, wenn die Betroffenen sich frühzeitig um ihre Gesundheit kümmern würden. Durch den Einsatz von Ärzten, Ernährungsberatern und Sporttherapeuten könnte man viele Übergewichtigen retten, bevor sie adipös werden und sich unter das Messer legen müssen.