Immer weniger Kassenpatienten gehen in Thermalbäder

Von Cornelia Scherpe
26. Juni 2013

Wasser ist lebensnotwendig, denn der Mensch könnte ohne diese Flüssigkeit nicht überleben. Allerdings wird Wasser nicht nur getrunken, sondern dient auch in der Form von Bädern dem allgemeinen Wohlbefinden. Vor allen Dingen Thermalbäder haben eine heilende Wirkung auf Körper und Seele und werden daher auch aus therapeutischen Gründen genutzt.

Der wirkende Effekt wird Hydrostase genannt. Die Wassertemperatur und der Druck können die Muskeln entspannen, die Durchblutung fördern und so ganz allgemein den Stoffwechsel anregen. Außerdem lassen sich die Gelenke entlasten und es wird nachweislich Stress abgebaut. Viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Krankheiten können daher von einem Besuch im Thermalbad profitieren.

Auf Kassenkosten wird das allerdings immer schwieriger. Da die gesetzlichen Krankenkassen in den letzten Jahren immer mehr Kürzungen durchgeführt haben, werden immer weniger Kassenpatienten in die Thermalbäder der Kurorte geschickt. Vor den Kürzungen machten Patienten der gesetzlichen Krankenkassen rund 80 Prozent der Kurgäste aus und der kleinere Anteil bestand aus Gästen, die privat zahlten. Inzwischen hat sich dieses Bild um 180 Grad gedreht und es sind die Privatzahler, die die Mehrheit der Gäste ausmachen.

Einen allgemeinen Rückgang der Besucher müssen die Kurorte allerdings nicht fürchten, denn der Besucherandrang ist im Schnitt gleich geblieben. Einer der bekanntesten Badeorte in ganz Europa - Bad Flüssing in Deutschland - kann sich eigenen Angaben zufolge nicht über einen Rückgang beschweren. Nur die Verschiebung des Gleichgewichtes ist auch hier aufgefallen.

Dennoch gibt es pro Jahr noch immer circa 2,6 Millionen Gäste in Bad Flüssing. Wer die nötigen finanziellen Mittel hat, der gibt offenbar gern das Geld aus, um der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun.