Immer weniger Menschen gehen zur Darmkrebs-Früherkennung

Von Katja Seel
15. Februar 2012

Die sogenannte Vorsorgekoloskopie, eine Darmspiegelung zum Zweck der Darmkrebs-Früherkennung, wird in Deutschland von immer weniger gesetzlich Versicherten wahrgenommen - und das, obwohl die Kassen seit 2002 die Kosten übernehmen.

Dem Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) zufolge haben seit 2009 35 Prozent weniger Kassenpatienten eine Vorsorgekoloskopie in Anspruch genommen. Das ist umso erstaunlicher, da es seit der Kostenübernahme durch die Gesetzlichen Kassen vor zehn Jahren jedes Jahr umfangreiche Aufklärungskampagnen gegeben hat, die die Menschen von der Wichtigkeit der Untersuchung überzeugen sollten.

Während sich die Zahlen der Vorsorgekoloskopien zwischen 2003 und 2006 noch von 307.728 auf 630.263 mehr als verdoppelt hatten, sanken sie bis 2010 wieder auf 409.686. Der bng denkt nun darüber nach, ob sich durch Einlandungsverfahren in allen Bundesländern die Bereitschaft zur Darmkrebsvorsorge wieder erhöhen ließe.