Immer wieder Halluzinationen - das offenbar unbekannte Symptom von Parkinson

Von Cornelia Scherpe
18. Februar 2013

Wer das Wort Parkinson hört, der denkt vor allen Dingen an Menschen, die ihre Muskeln teilweise nicht mehr gezielt steuern können und daher ein beständiges Zittern der Hände oder Bewegen des Kopfes haben. Es gibt aber offenbar ein Symptom, das bisher noch gar nicht in der Medizinwelt beachtet wurde: Patienten leiden immer wieder unter Halluzinationen.

Forscher aus Großbritannien haben herausgefunden, dass diese ein klares Zeichen für beginnendes Parkinson sind. Die klassischen motorischen Probleme treten bei vielen erst in einem fortgeschrittenem Stadium auf.

In der Studie untersuchte man 159 Menschen, bei denen ein Arzt erst kurz vor Beginn der Untersuchung die Diagnose Morbus Parkinson ausgesprochen hatte. Als Kontrollgruppe dienten 99 völlig gesunde Patienten. Alle wurden mittels NMSQuest befragt. Bei diesem "Nonmotor Symptom Questionnaire" handelt es sich um einen 30-Punkte-Fragebogen, der erheben kann, welche Anzeichen fernab der Bewegungsstörungen ein Parkinson-Patient hat.

Dabei gaben 22 Prozent an, dass sie schon vor der Diagnose an Halluzinationen gelitten hatten. Das ist immerhin jeder Fünfte. In der Kontrolgruppe kam man auf null Prozent. Aus dieser Erkenntnis entnimmt man, dass deutlich mehr Neurotransmitter im Gehirn an der Krankheit beteiligt sind als man bisher dachte.

Ebenfalls mit 56 Prozent extrem häufig war eine Hypersalivation (übermäßiger Speichelfluss). In der Kontrollgruppe kam man nur auf sechs Prozent, was Hypersalivation zu einem klaren Symptom machen würde. Auch gesteigerter Harndrang (46,5 Prozent), Angstgefühle (43 Prozent) und Verstopfungen (42 Prozent) könnten neue Frühsymptome sein. Die Forscher betonen aber, dass ein solcher Fragebogen Raum für Falschangaben lässt. Eine weitere Analyse der potentiellen Symptome ist aber sehr ratsam.