In den USA sollen Hausärzte zum Thema "Häusliche Gewalt" besser geschult werden

Von Cornelia Scherpe
20. Oktober 2011

Erhebungen haben jüngst gezeigt, dass Hausärzte beim Thema "Häusliche Gewalt" offensichtlich Nachholbedarf haben. Zu oft behandeln sie Patientinnen, bei denen zumindest vermutet werden muss, dass Gewalt im Spiel ist und ebenso oft handeln die Ärzte nicht richtig.

Um diesen Umstand zu verbessern, haben sich Forscher in England etwas einfallen lassen. Sie entwickelten gemeinsam mit Soziologen und Pädagogen eine Schulung für Allgemeinmediziner. Während diesem zweistündigem Seminar lernen die Ärzte nicht nur, welche Symptome ganz markant sind, sondern auch wie sie sich bei einer solchen Patientin weiter verhalten sollten. Eine erste Erhebung nach der Einführung dieser Schulung zeigt bereits jetzt ihren hohen Nutzen. Nach zwölf Monaten hatten sich 641 Frauen den geschulten Ärzten anvertraut. Bei einer ungeschulten Kontrollgruppe waren es nur 236 Frauen. In der ersten Gruppe konnten danach 233 der Missbrauchsopfer dazu gebracht werden, eine Überweisung zu einem Facharzt anzunehmen. In der zweiten Gruppe waren es erschreckender weise nur 12 Patientinnen.