In den USA werden Schönheitswettbewerbe für Kinder immer beliebter

Von Melanie Ruch
17. Juli 2013

Während Kinder hierzulande ihre Kindheit meist richtig ausleben können, im Dreck spielen, toben, selbst gewählten Hobbies nachgehen, lassen immer mehr amerikanische Eltern schon ihre Jüngsten auf deren Aussehen reduzieren. Schönheitswettbewerbe für Kinder sind in den USA ganz groß im Kommen. Aus den anfänglich vereinzelten Wettbewerben ist dort allmählich ein milliardenschweres Business geworden.

Die Kinder dort werden teilweise schon im Alter von sieben Jahren zu ihren ersten Wettbewerben angemeldet. Auch wenn das geschminkt werden, das Styling und der Applaus des Publikums den Kindern anfangs selbst gefallen, ist der Druck zu den Schönsten zu gehören schon bei den Kleinsten ganz groß.

Schließlich wollen sie ja auch ihre Eltern nicht enttäuschen, die für ihre Teilnahme viel Geld investiert haben, im Schnitt um die 700 Dollar und hinzu kommen noch die Kosten für Anreise, Unterbringung und Verpflegung.

Wer eine Chance auf den Sieg haben will, muss aber nicht nur gut aussehen. Mit einem Dauerlächeln auf den Lippen und einer Tonne Make-Up im Gesicht müssen sich die Kleinen zudem mit Fragen löchern lassen, anhand deren Antworten die Jury versucht, die Persönlichkeit der Mädchen einzuschätzen und wer nicht überzeugt, der fliegt gnadenlos raus, eben genauso wie bei den Großen.

Doch nach stundenlangem Schaulaufen und Dauerlächeln ist manchmal selbst bei den hartgesottensten Teilnehmerinnen die Luft raus, was natürlich selbstverständlich ist. Schließlich handelt es sich um Kinder! Manche brechen in Tränen aus, wollen und können einfach nicht mehr und andere nehmen nach einem Blick auf ihre Mütter, die daumendrückend im Publikum sitzen und mit wilden Gestiken versuchen Tipps zu geben, noch einmal all ihre Kraft zusammen.

Was für viele Eltern unvorstellbar klingen mag, sehen die meisten amerikanischen Eltern allerdings als gute Vorbereitung für das spätere Leben ihrer Kinder.