In Deutschland erkranken immer mehr Kinder an Tuberkulose

Von Cornelia Scherpe
20. März 2012

Im Jahr 2010 wurden 158 Fälle von Kindertuberkulose hierzulande gemeldet. Diese noch recht gering klingende Zahl ist dennoch bereits damals der Beweis für einen neuen und beunruhigenden Trend gewesen. 2009 hatte es nämlich nur 142 Fälle gegeben und im Jahr 2008 sogar nur 124. Die Zahlen gehen also aufwärts, obwohl sie nach dem Zweiten Weltkrieg bis vor 4 Jahren eigentlich rückläufig gewesen waren.

Mit Tuberkulose steckt man sich vor allen Dingen sehr akut an, es gibt also keine lange Inkubationszeit. Die steigende Krankenzahl spricht also für eine akute Infektionswelle. Übertragen wir die Krankheit durch Bakterien. Diese greifen im Menschen meist die Lunge an und sorgen für schwere Organschäden. Die Ursache für den Anstieg der Infektionen in Deutschland sehen die Experten vor allen Dingen durch die steigende Zuwanderung aus Mittel- und Südeuropa. Dort gibt es vermehrt Fälle von Kindertuberkulose und die Erreger gelangen wahrscheinlich bei der Migration der Menschen mit ihnen zu uns.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Fälle von Kindertuberkulose für die ganze Welt auf circa eine Million geschätzt.