In Deutschland leiden immer mehr Jugendliche unter Essstörungen - Betroffene werden immer jünger

Von Melanie Ruch
11. Juli 2013

Egal ob in der Modewelt, den Medien oder auch im ganz normalen Alltag. Das Schlanksein nimmt in der heutigen Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein und davon bleiben natürlich auch die jüngeren Generationen nicht verschont.

Dem Robert-Koch-Institut zufolge besteht mittlerweile bei gut einem Fünftel aller Jugendlichen in Deutschland zwischen elf und 17 Jahren der Verdacht auf eine Essstörung.

Noch bedenklicher ist allerdings die Tatsache, dass die Betroffenen immer jünger werden. Dabei unterliegen nicht nur Mädchen dem Schlankheitswahn, auch Jungen sind in den Beratungsstellen immer häufiger anzutreffen.

Dass die Jugendlichen ein völlig falsches Bild von einem perfekten Körper bekommen, liegt zum Großteil an den Medien. Heutzutage schauen sich bereits Achtjährige die zahlreichen Castingshows im Fernsehen an, bei denen es eben nicht nur auf das Talent, sondern auch sehr auf das Aussehen der Kandidaten ankommt. Wenn die Kinder und Jugendlichen dann auch noch in der Schule von Mitschülern zu hören bekommen, dass sie fett sind, wird ihr Selbstbild völlig zerstört.

Aber auch die Modeindustrie trägt einen großen Teil zum Schlankheitswahn in der Gesellschaft bei. Obwohl bereits mehrfach und überall auf der Welt gepredigt wurde, endlich normalgewichtige Models über die Laufstege zu schicken, scheint sich daran mittlerweile kaum noch ein Designer zu halten und selbst die kleinsten Problemzonen der Models, die eigentlich gar keine sind, werden dann noch zusätzlich mit Bildbearbeitungsprogrammen dünner gemogelt.