In Hotelduschen können Legionellen lauern

Werden die Wasserleitungen von Hotels nur wenig genutzt, können sich Legionellen ausbreiten

Von Jutta Baur
7. März 2012

Nach einem lässigen Urlaubstag noch schnell unter die Dusche bevor es zum Abendessen geht. Oder in der fremden Stadt nach Besprechungen des Tages mit einer warmen Dusche relaxen.

Was sich so verlockend anhört, kann durchaus ungewollte Folgen für den Hotelgast haben. Werden die Wasserleitungen nur wenig genutzt, können Legionellen den Aufenthalt gefährlich werden lassen.

Wasserhähne aufdrehen

Dieter Köhler von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin kennt das Problem vieler nicht ausgelasteter Hotels. Wird nämlich die Wasserversorgung nicht dauernd durchgespült, haben Legionellen hervorragende Lebensbedingungen.

Darum rät er dazu, sofort bei der Ankunft im Zimmer alle Wasserhähne aufzudrehen und das Wasser laufen zu lassen.

Währendessen sollte man das Badezimmer verlassen. Sonst gerät man in Gefahr die Bakterien über die Atemluft zu inhalieren. Einige Minuten können ausreichen, um die Rohre und Duschköpfe zu reinigen.

Gefahr durch Legionellen

Legionellen sind Erreger, die zu einer schwer kontrollierbaren Lungenentzündung führen können. Nach zwei bis zehn Tagen treten bei einer Infektion grippeähnliche Symptome auf.

Der Zusammenhang mit Legionellen wird häufig nicht gleich erkannt. Je schneller die Erkrankung diagnostiziert wird, desto wirksamer kann sie behandelt werden. Dazu stehen Antibiotika bereit, die möglichst kurz nach dem Ausbruch gegeben werden müssen.