Infektionskrankheiten beeinflussen den IQ-Wert

Ist die Präsenz von Infektionskrankheiten in den armen Ländern Grund für den geringeren IQ-Wert?

Von William Dorsainvil
2. August 2010

Eine Studie aus Mexico in den USA zieht in Betracht, dass der geringe IQ-Wert in Ländern wie Äquatorialguinea, Kamerun oder Moçambique nicht unbedingt an der geringen Bildungsmöglichkeit liegt. Um dies zu unterstützen, analysierten die Forscher die Aussagen der Weltgesundheitsorganisation von 200 Ländern auf 28 mehrfach auftretende Infektionskrankheiten.

Energieaufwand des Immunsystems auf Krankheitserreger beeinflusst eventuell den IQ-Wert

Einer der Fakten ist, dass die Länder, die mehr unter diesen Krankheiten leiden auch einen geringeren IQ-Wert haben. Das könnte die Ursache sein, warum der IQ-Wert in Ländern wie Japan, China oder Singapur besser ausfällt, da die Krankheiten dort wenig vertreten sind. Die allgemeine These lässt sich anhand der Entwicklung eines Menschen am besten erklären.

Bei z.B. einem Neugeborenen benötigt das Gehirn etwa 87% des Energiehaushalts. Er sinkt dann bis 5 Jahre auf 44% und als Erwachsener beträgt er nur noch 27%.

Durch Infektionserreger könnte die Energie, die für das Gehirn benötigt wird durch das Bekämpfen von Erregern verbraucht werden. Also verbraucht das Immunsystem die Energie, die von Nöten wäre, um das volle Leistungspotential des Gehirns zu entfalten. Soweit die Theorie. Dennoch distanzieren sich die Forscher von einer strikten Aussage, dass der IQ-Wert von den Krankheitserregern generell abhängt auch wenn sie den Sachverhalt besser erklärt als die Faktoren Bildung oder Klima.

Förderung von besseren Gesundheitsbedingungen ist sinnvoll

Außerdem würde diese Vermutung auch den "Flynn-Effekt" erklären können. Dieser beschäftigt sich damit, dass der IQ-Wert sich heutzutage pro Jahr um 0,3 steigert. Somit hätte ein 30-jähriger Mensch heute 20 IQ-Punkte mehr als ein 30-jähriger Mensch vor 60 Jahren. Jetzt rechnet man mit einem höheren IQ-Wert auch in den bildungsschwächeren Ländern, insofern man sich um das Gesundheitsproblem kümmert.

Auch wenn es nicht hauptsächlich daran liegt, ist man sich einig, dass die Förderung von besseren Gesundheitsbedingungen sowieso erstrebenswert ist.