Inkontinenz und Blasenschwäche - Künstliches Marihuana soll helfen

Von Thorsten Hoborn
21. April 2010

Wer eine überaktive Blase hat, leidet oft unter fortwährendem Harndrang. Auslöser ist eine funktionelle Störung der Harnblasenfunktion. Der Alltag vieler Betroffener gestaltet sich zum Teil sehr schwierig, da sie nicht im Stande sind, Urin sicher in der Harnblase zu speichern beziehungsweise Ort und Zeitpunkt der Entleerung selbst nicht mehr bestimmen können.

Eine Behandlung war bisher nur mit Präparaten möglich, die massive Nebenwirkungen nach sich zogen und das bei nur zeitlich begrenzter Wirkung. Im Zuge von Tierversuchen gelang Forschern des urologischen Krankenhauses in München auf diesem Gebiet nun ein kleiner Durchbruch.

"Canna-binor" - so der Name eines künstlich hergestellten Marihuana-Extraktes, konnte die Symptome einer Reizblase nachweislich reduzieren. MS-Erkrankte, die mit der entsprechenden Dosis des Haschisch-Medikaments behandelt wurden, berichteten über eine deutliche Reduktion ihrer Krankheitssymptome.