Intelligentes Pflaster als Hilfe für Senioren

Die Möglichkeit, den Notruf zu alarmieren mithilfe von Pflastern, Armbanduhren und Co für Senioren

Von Ingo Krüger
20. Januar 2011

Immer mehr Menschen leben heute allein, darunter auch viele ältere Menschen. Moderne Wohnungsausstattung und mobile Hauskrankenpflege ermöglichen selbst in gesundheitlich schwierigen Situationen ein Leben in den eigenen vier Wänden.

Doch gerade wer alleine ist, kann in Situationen geraten, in denen er keine Hilfe mehr herbeirufen kann. Wer nach einem Sturz oder einem Schwächeanfall nicht mehr aufstehen kann, kann unter Umständen weder das Telefon noch das Handy erreichen.

Forschung an diversen Hilfsmitteln

Wissenschaftler planen nun ein Sicherheitsnetz für Ältere, damit diese weiterhin problemlos in ihrer eigenen Wohnung leben können. So soll es Armbanduhren geben, die bemerken, ob ihr Träger ohnmächtig geworden ist. Auch Schmerzpflaster, die die Körpertemperatur, den Puls und den Sauerstoffgehalt im Blut feststellen können, sind in Planung. Dies meldet die Zeitschrift "Pictures of the Future". Mitte 2011 soll ein Prototyp auf den Markt kommen.

Funktionsprinzip

Sollte ein Notfall eintreten, erhält ein medizinisches Zentrum die Daten des Patienten über einen Funkchip, der sie über das Internet sendet. Der Datenschutz ist durch bestimmte Sicherheitsvorkehrungen garantiert. Außerdem sollen die Geräte einfach in der Handhabung sein.

Ein Knopfdruck reicht, um den Patienten mit der Notrufzentrale zu verbinden. Diese kann sofort Hilfemaßnahmen einleiten, auch wenn kein Gespräch geführt werden kann. Es gibt ferner die Möglichkeit, über eine Freisprecheinrichtung von jedem Ort in der Wohnung aus mit der Notrufzentrale zu sprechen.

Ab Mitte des Jahres startet das Sicherheitsnetz in seine Testphase. Studenten und gesunde Senioren erproben die Pflaster und die Datenübertragung über das Internet, die im Notfall erfolgen soll. Von dem vom Bundesforschungsministerium unterstützten Vorhaben sollen in einigen Jahren möglichst viele Ältere profitieren.

Mehr als die Hälfte der Deutschen wird in Zukunft über 50 sein

Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen älteren und jüngeren Menschen in Deutschland verschiebt sich in den nächsten Jahrzehnten erheblich. Mehr als die Hälfte der Menschen hierzulande werden in 25 Jahren über 50 Jahre alt sein, ein Drittel der Bevölkerung wird das 60. Lebensjahr überschritten haben. So viele Menschen wie möglich sollen die Chance erhalten, zu Hause alt werden zu können.