Island - Mysteriöse Spuren im Schnee

Von Ingo Krüger
16. Februar 2012

Felsen, die sich von ganz allein bewegen? Oder hat ein heftiger Wind die Gesteinsbrocken weggepustet? Mit diesen Fragen beschäftigen sich derzeit intensiv Geowissenschaftler.

Stu Witmer, ein Weltenbummler aus Seattle, erkundete das verschneite Hochland im Norden Islands, als ihm in der Nähe der Vulkanregion Holasandur mysteriöse Schleifspuren auffielen. Es sah so aus, als hätten kleine Felsbrocken die Spuren in den Schnee gezogen. Auch in anderen Gebieten der Erde, wie im kalifornischen Death Valley, ist dieses Phänomen bekannt.

Doch noch hat die Fachwelt keine Antwort auf dieses Naturrätsel gefunden. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass Starkwind die Steine einen Hang hinabbewegt hätte. Andere sind dagegen der Ansicht, dass die Felsen wie Schneefänge wirken. Dadurch könne sich dort kein Schnee ansammeln. Kritiker wenden ein, dass in diesem Fall zumindest ein wenig Schnee hinter den Brocken liegen müsste, was aber nicht der Fall ist.

Die wahrscheinlichste Erklärung für das Naturereignis liefern jedoch Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde NASA. Sie gehen davon aus, dass im isländischen Hochland der Schnee grobkörnig wie Sand sei. Er verteile sich daher nicht so gut. Daher wirkten die Steine wie Hindernisse, so die NASA-Experten. Da es in dieser Region keinen feinen Pulverschnee gebe, könne sich auch nach den Gesteinsbrocken keiner ansammeln. Grobkörniger Schnee könne auch von starkem Wind nicht gut weggeblasen werden, so die Forscher.