Ist Brustkrebs-Screening auch für Frauen ab 40 Jahren sinnvoll?
Auch vor dem 50. Lebensjahr wäre es für Frauen sinnvoll, an der Mammographie teilzunehmen
In Deutschland werden zurzeit ab dem Jahr 2005 Frauen in der Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren regelmäßig zur Krebsvorsorge - dem Brustkrebs-Screening - eingeladen. Jetzt ergab eine schwedische Studie, dass auch für die Altersgruppe 40 bis 49 Jahre eine solche Vorsorgeuntersuchung sinnvoll sei. Man hatte bei dieser Studie die Teilnehmerinnen über einen Zeitraum von 16 Jahren beobachtet.
Ab dem 40. bzw. 45. Lebensjahr wäre ein Mammographie-Screening sinnvoll
Als Ergebnis konnten die Forscher feststellen, dass durch eine regelmäßige Untersuchung die Brustkrebssterberate um bis zu 29 Prozent gesenkt wird. Auch die Radiologin Frau Professor Ingrid Schreer aus Hamburg würde einen früherer Beginn des Mammografie-Screenings begrüßen, so entweder schon ab dem 40. Lebensjahr, spätestens aber ab dem 45. Lebensjahr.
Zudem kommt es bei jüngeren Frauen häufiger zu schnell wachsenden und aggressiven Tumoren, so dass ein frühe Diagnose von großem Vorteil wäre. Da aber oftmals bei jüngeren Frauen nur eine gutartige Brustdrüsenveränderung vorliegt, die bei einer Mammographie zu einem falschen Ergebnis führen kann, muss man dies danach weiter abklären. So sollte auf jeden Fall zusätzlich dann eine Sonographie durchgeführt werden.
Brustkrebsvorsorge nach dem 70. Lebensjahr?
Aber sollten nach dem 70. Lebensjahr keine Vorsorgeuntersuchungen mehr gemacht werden? Die Expertin verneint dies, denn besonders das zunehmende Alter erhöht auch das Krebsrisiko. Doch sollten schon andere Erkrankungen die Lebenserwartung stark beeinflussen, so sei die Teilnahme am regelmäßigen Screening weniger sinnvoll, wie die Expertin weiter erklärt. In einigen Ländern wurden aber schon die Altersgrenzen für das Screening dementsprechend geändert, doch in Deutschland müssten vorher laut der Kooperationsgemeinschaft Mammographie noch einige Fragen abgeklärt werden.
