Ist die Pille ein Lustkiller? Zahlreiche Klagen veranlassen Studie

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
13. Mai 2013

Die Antibabypille ist mit das häufigste Verhütungsmittel in Deutschland. Doch mit der häufigen Nutzung kommen immer wieder Behauptungen auf, die Pille würde Frauen die Lust am Sex nehmen. Aus diesem Grund starteten mehrere Universitätskliniken eine Beobachtungsstudie und befragten 1.000 Probandinnen.

Ein Drittel der Frauen, die mit der Pille verhüteten, klagten über verschiedene Probleme beim Sex, darunter mangelnde Libido, Erregungsschwierigkeiten sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Weniger Lust und sexuelle Beschwerden nicht unbedingt durch die Pille verursacht

Doch Experten zufolge gibt es zahlreiche verschiedene Faktoren, die zu sexuellen Beschwerden führen können; nicht unbedingt ist die Antibabypille der Auslöser, zumindest nicht alleine. So spielen körperliche Faktoren, die Beziehung zum Partner sowie Stress beispielsweise eine Rolle.

Es sei durchaus möglich, dass die Pille zur Verminderung der Lust führen kann, allerdings würden Frauen dies nach etwa drei Monaten der Einnahme merken. Dann sei es ratsam, auf ein anderes Verhütungsmittel umzusteigen. Weitere typische Symptome, die damit einhergehen, sind zum Beispiel Müdigkeit, Migräne ähnliche Kopfschmerzen sowie eine Gewichtszunahme.

Wechsel des Verhütungsmittels

Wer mit seiner Pille nicht zurechtkommt, kann zunächst einmal eine andere Hormonzusammensetzung ausprobieren. Wenn dies die Beschwerden nicht mindert, wird empfohlen, auf andere Mittel als die Pille zurück zu greifen. Dabei stehen Frauen unter anderem ein Vaginalring, Hormonpflaster oder die Spirale zur Verfügung.

Ob und in welcher Weise die Hormone in der Antibabypille die Lust an Sex beeinflussen, konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Um mögliche Zusammenhänge aufzutun, sollen demnächst weitere, breiter ausgelegte Studien durchgeführt werden.