Italienische Küstenwache rettet 900 Flüchtlinge vor dem Ertrinken

Von Dörte Rösler
17. Juni 2013

Die politischen Unruhen in Nahost treiben eine Flüchtlingswelle nach Italien. Vor ein paar Jahren nutzten vorwiegend afrikanische Flüchtlinge den Seeweg in die EU. Nun kommen auch Menschen aus Afghanistan und Syrien dazu, die in maroden Booten über das Mittelmeer flüchten. Allein am letzten Wochenende musste die Küstenwache knapp 1000 Personen retten - darunter ein Baby, das erst während der Überfahrt geboren wurde.

Beobachter berichten allerdings auch von grausamen Szenen. So soll die Besatzung eines Fischkutters Flüchtlinge, die sich auf das Schiff retten wollten, wieder von Bord gestoßen haben. Zuvor hatten die Ertrinkenden versucht, sich an einen schwimmenden Fangkäfig zu klammern. Sieben Personen seien nicht wieder aus dem Wasser aufgetaucht.

Hält das gute Wetter an, so erwarten die Behörden in den kommenden Tagen eine weitere Flut an Flüchtlingen. Wie viele lebend ihr Ziel erreichen, mag niemand vorhersagen.