Italienische Studie spricht sich für die Mammografie aus

Von Cornelia Scherpe
20. September 2012

In den letzten Monaten hielt der Streit um die Mammographie beständig an. Es gibt wissenschaftliche Stimmen, die für die Brustkrebsvorsorge sind und es gibt Stimmen, denen die Möglichkeit der Überdiagnose viel zu groß ist. Zwar funktioniert die Technik so gut, dass es kaum Fehldiagnosen gibt, doch es gibt positive Befunde, die auf die natürliche Lebenserwartung der Betroffenen keinen Einfluss genommen hätten. Daher ist die langwierige und belastende Therapie in diesen Fällen unnötig und die Überdiagnose muss als negativ betrachtet werden. Doch eine aktuelle Studie aus Italien ist der Meinung, dass die Gefahr einer solchen Diagnose deutlich geringer ausfällt, als der allgemeine Nutzen nachweisbar ist.

Daher äußern sich diese Forscher klar für das Brustkrebs-Screening. Sie haben ermittelt, dass von 1.000 Frauen im Durchschnitt acht Damen dem Tod durch Krebs in der Brust entgehen können, wenn sie die Mammographie regelmäßig wahrnehmen. Das bedeutet, sie sollten sich ab einem Alter von 50 Jahren in einem Intervall von zwei Jahren untersuchen lassen. Halten sie diesen Rhythmus durch, so rettet das ihr Leben.

Auf diese 1.000 Frauen entfallen gleichzeitig aber auch vier Fälle, in denen es zu einer Überdiagnose kommt. Diese vier Frauen erhalten also die Diagnose Krebs und lassen sich behandeln, obwohl der Tumor mit guter Wahrscheinlichkeit zu ihren Lebzeiten keine Probleme verursacht hätte. Die Forscher sehen hier die Nutzen-Risiko-Verteilung ganz klar bei acht zu vier. Damit ist die Mammographie in jedem Fall wertvoll und das Risiko auch vertretbar.