IvF-Behandlung könnte Brustkrebsrisiko bei jungen Frauen erhöhen
Die moderne Reproduktionsmedizin stellt für viele ungewollt kinderlose Paare eine hervorragende Möglichkeit dar, dem eigenen Kinderwunsch doch noch auf die Sprünge zu helfen. Die aktuell verwendeten Methoden gelten dabei als medizinisch sehr sicher. Jetzt hat eine australische Studie für Aufsehen gesorgt, in der die In-vitro-Fertilisation, kurz IVF, bei jungen Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko einhergehen könnte.
Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler Daten von rund 21.000 Frauen aus, die über einen Zeitraum von insgesamt 18 Jahren erhoben worden waren. Dabei wurden verschiedene Faktoren miteinander in Zusammenhang gesetzt: Neben dem Alter der Probandinnen wurden auch deren jeweiligen Behandlungen in einer Kinderwunschklinik zum Vergleich herangezogen. Anschließend prüften die Wissenschaftler, welche Frauen im Laufe des Erhebungszeitraums an Brustkrebs erkrankt waren und errechneten an Hand dieser Zahlen einen Risikofaktor.
Das Ergebnis bestätigt einerseits vorherrschende Aussagen, korrigiert diese aber auch geringfügig: Denn im Allgemeinen konnten die Wissenschaftler tatsächlich kein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch eine IVF-Behandlung ausmachen. In Verdacht geraten war die Behandlungsmethode vor allem deshalb, weil sie mit einer kurzfristig starken Erhöhung des Östrogenspiegels einhergeht. Trotzdem konnten die australischen Forscher nach Auswertung aller zur Verfügung stehenden Daten ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko für jene Frauen errechnen, die bereits in jungen Jahren eine IVF durchführen ließen. Mit steigendem Alter ergab sich hieraus zwar kein erhöhtes Risiko; trotzdem betonten die Forscher, dass eine späte Schwangerschaft durch die hormonelle Umstellung generell ein erhöhtes Risiko für Brustkrebserkrankungen mit sich bringen kann.