James Bond und der Kampf gegen die Atomenergie

Von Ingo Krüger
17. Januar 2012

Nicht Harrisburg ist Schuld, auch nicht der Super-GAU in Tschernobyl oder das havarierte Kernkraftwerk in Fukushima. Verantwortlich für das schlechte Image der Atomenergie sei James Bond. Dies behauptete jetzt David Phillips, der Vorsitzende der britischen Royal Society of Chemistry (RSC). Die RSC ist ein Berufsverband, der sich die Förderung der chemischen Wissenschaften zum Ziel gesetzt hat.

Genauer gesagt ist nicht 007 der Schuldige, sondern ein Bösewicht wie Dr. No. Der fanatische Wissenschaftler aus dem ersten Bond-Film von 1962 betreibt seinen eigenen Atomreaktor, in dem er Energie für seine teuflischen Pläne erzeugt. Letztlich bringt James Bond Dr. No zur Strecke, indem er diesen in das kochende Kühlwasser des Reaktors stößt.

Phillips ist der Meinung, dass sich die Gleichsetzung von Atomkraft und Verbrechern in den Köpfen der Menschen festgesetzt habe. Daher sei es keine große Überraschung, dass diese Art der Energiegewinnung abgelehnt werde.

Umweltschützer sind allerdings anderer Ansicht. So habe nicht der Agent im Geheimdienst ihrer Majestät die Reputation der Atomindustrie beschädigt, sondern diese habe das selbst zu verantworten.