Japanischer Nationaltrainer verprügelte Judoka regelmäßig

Von Alexander Kirschbaum
30. Januar 2013

Der Trainer der weiblichen Judo-Nationalmannschaft Japans steht am Pranger. Offenbar hat Ryuji Sonoda seine Schützlinge regelmäßig körperlich gezüchtigt. Prügel mit der flachen Hand, oder mit Bambusschwertern sei während des Trainings üblich gewesen, wie 15 Sportlerinnen dem Nationalen Olympischen Komitee Japans mitteilten.

Die weltweite Judo-Organisation AJJF soll die Ereignisse nun im Auftrag des Komitees untersuchen. Der japanische Judoverband hat den Cheftrainer ermahnt, aber auf eine Suspendierung verzichtet. Sonoda hat die Anschuldigungen einer japanischen Nachrichtenagentur gegenüber indirekt eingestanden und derartige Methoden als Teil seiner Trainingsphilosophie bezeichnet.

In den vergangenen Jahren sind in Japan immer wieder Gewaltausbrüche von Trainern gegenüber ihren Schülern bekannt geworden. Japans Sportminister Hakubun Shimomura hat sich dafür ausgesprochen, alte Traditionen in der japanischen Trainingsphilosophie, die Gewalt von Trainern legitimieren, aufzugeben.