Jeans mit Sandstrahl-Behandlung - Der Used-Look kostet viele Menschenleben

Wir tragen sie jeden Tag, doch was bedeutet unsere Jeans im Used-Look für die, die sie herstellen?

Von Laura Busch
2. Dezember 2010

Egal ob Jeans-Jacke, -Hose oder -Kleid - der Used-Look liegt nach wie vor im Trend. Damit der Stoff abgewetzt und getragen wirkt, wird er mit sogenannten Sandstrahlern bearbeitet, bis sich die gewünschte Optik einstellt. Die Hosen werden meist in Ländern wie der Türkei, China oder Ägypten hergestellt. Die Arbeiter leiden jedoch bei der Herstellung dieser Used-Jeans Höllenqualen.

Leiden vermeiden durch Aufmerksamkeit beim Jeans-Kauf

Viele von ihnen leiden unter Silikose, einer Lungenkrankheit, bei der sich durch Staubeinwirkung das Lungengewebe vernarbt. Es kann zu chronischem Husten, Schmerzen und sogar dem Tod durch Erstickung kommen. In der Türkei sind bereits rund 50 Arbeiter gestorben, die in der Branche beschäftigt waren.

Von den insgesamt rund 10.000 Personen, die in den letzten Jahren mit Sandstrahlern Jeans bearbeitet haben, erkrankten rund 5000 an Silikose, berichtet Yesim Yasin von einem türkischen Hilfskomitee aus Istanbul. "Wir ermuntern Regierungen, Importverbote für solche Jeans zu prüfen", so Wyger Wentholt, der bei der Kampagne "Saubere Kleidung" in Istanbul arbeitet. Doch es müsse auch das Bewusstsein der Verbraucher geschärft werden.

In der Türkei ist das Verfahren seit 2009 verboten. Nun hat sich die Produktion verstärkt nach Asien verlagert.