Jugendliche im Sportverein: Mehr Alkohol, weniger Zigarettenkonsum

Von Nicole Freialdenhoven
8. Oktober 2013

Die Angehörigkeit in einem Sportverein wird für Jugendliche meistens als positiv bewertet. So finden sie in der Mannschaft ein Zugehörigkeitsgefühl und lernen wichtige Werte wie Fairness und Toleranz. Allerdings hat das Vereinsleben auch Schattenseiten, wie nun eine neue Langzeitstudie ergab, die 1637 Kinder und Jugendliche über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren begleitete.

Alkoholkonsum im Sportverein höher als bei anderen Jugendlichen

So ergab sich selbst bei zehnjähriger Vereinszugehörigkeit kaum ein durchgängig positiver Effekt - wohl aber der negative Effekt des gemeinsamen Trinkens und Feiern. Jugendliche, die in einem Sportverein sind, trinken weitaus mehr als ihre Altersgenossen. Der Alkoholkonsum hat viele Ursachen. Die "dritte Halbzeit" nach dem Spiel, wenn gemeinsam noch ein Kasten Bier geleert wird, Vereinsfeiern und gemeinsame Unternehmungen, das Anstoßen beim Geburtstag eines Vereinsmitgliedes und vieles mehr.

Treten Jugendliche aus einem Verein aus, sinkt häufig auch wieder ihr Alkoholkonsum. Soziologen fordern daher einen verantwortungsvolleren Umgang mit Alkohol in Vereinen und verweisen auf die Vorbildfunktion der erwachsenen Mitglieder.

Vereinsleben hat aber nicht nur Nachteile

Allerdings hat das Vereinsleben durchaus auch Vorteile, so die Studienleiter. Jugendliche, die regelmäßig Sport trieben rauchten weniger als ihre Altersgenossen. Zudem bot der Verein gerade in der schweren Zeit des Schulwechsels auf höhere Schulformen eine wichtige Stütze, wenn sich Grundschulkontakte auflösten während die Freundschaften im Verein weiterhin stabil blieben.