Jugendliche unserer Zeit sind häufig auf sich allein gestellt

Die Generation der Unverbundenen und ihre negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2010

Zu dieser deprimierenden und alarmierenden Erkenntnis kommt eine jüngst abgeschlossene Studie. Unter der Führung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung hat ein Team aus Ökonomen die Jugendlichen unserer Zeit genauer unter die Lupe genommen.

Sie ermittelten, dass 13 Prozent der jungen Erwachsenen häufig auf sich allein gestellt sind, sowohl in ökonomisch-finanzieller Sicht, als auch im sozialen Bereich. Ganze 13.000 der 17, 18 und 19-jährigen unseres Landes sind emotional allein, erfahren zu wenig Hinwendung und Liebe. Die Wissenschaftler beschrieben den traurigen Zustand als "unverbundene Menschen".

Auswirkungen auf die Unverbundenen

Schlimm ist gerade die Zahl derer, die keine regelmäßige Schulbildung durchlaufen und demnach auch keine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Die Psyche der Jugendlichen ist angegriffen, oft sind die Betroffenen nicht im Stande dauerhafte Beziehungen aufzubauen. Freundschaften sind kurzlebig und oberflächlich.

Ursachenforschung

Dass die junge Generation so schwarz sieht, wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus. Dauerhafte Isolation führt zur Perspektivlosigkeit, Aggressivität und oft auch Kriminalität. Über die Ursachen der Unverbundenheit kann nur spekuliert werden. Sicher spielt das soziale Umfeld eine große Rolle.

Eltern mit einem positiven Bildungshintergrund und fester Arbeit vermitteln den Kindern eine bessere Perspektive. Laut Studie haben Kinder von Akademikern ein 11 Prozent kleineres Risiko unverbunden zu werden. Um 6 Prozent kleiner das Risiko, wenn die Eltern einen festen Job haben.