Jung und adipös - Jugendliche sprechen schlecht auf Therapien gegen Diabetes an

Von Cornelia Scherpe
27. Juli 2012

Übergewicht ist in den westlichen Ländern ein großes Problem geworden, das längst nicht mehr nur die Erwachsenen betrifft. Jugendliche und selbst Kinder werden immer häufiger mit der Diagnose Adipositas konfrontiert. Bei vielen führt das dazu, dass sie auch in jungen Jahren bereits an Diabetes des Typ 2 erkranken.

Ärzte versuchen diesen Patienten zu helfen, indem Medikamente, Ernährungskonzepte und Sportprogramme verschrieben werden. Doch die Therapieerfolge halten sich in Grenzen. Eine neue Studie zeigt, dass weder Medikamente, noch ein herbeigeführter Wechsel im Lebensstil das Krankheitsbild besonders gut bessern kann.

Untersucht wurden 699 Kinder und Jugendliche. Alle waren zwischen zehn Jahren und 17 Jahren und hatten bereits mit deutlichem Übergewicht zu kämpfen. Bei einigen war auch schon Diabetes des Typ 2 diagnostiziert worden. Man unterteilte sie in drei Gruppen und gab der ersten das Medikament "Metformin". Dieses wird bei Erwachsenen benutzt, um den Zuckerspiegel zu kontrollieren. Gruppe zwei bekam ebenfalls Meformin in Kombination mit dem Medikament "Rosiglitazon" und die dritte Gruppe erhielt neben Metformin eine Therapie zur Veränderung des Lebenstils. Durch einen Personal Trainer wurde ein Sportprogramm erstellt und eine kalorienarme Ernährungsweise begonnen.

Nach fünf Jahren zeigt die Studie, dass Gruppe Drei nicht wirklich von diesem Programm profitieren konnte. Doch auch die Medikamenten-Gruppen reagierten nicht wie erhofft auf die Mittel. Insgesamt konnten nur 50 Prozent ihren Blutzuckerspiegel gut in den Griff bekommen. Eine mangelhafte Disziplin der Kinder erklärt dieses Ergebnis nicht. Offenbar reagiert der junge Organismus anders auf Übergewicht und Diabetes und muss in Zukunft mit ganz neuen Konzepten therapiert werden.