Junge Väter neigen zu Genmutationen: Risiko von Geburtsdefekten steigt
Wenn männliche Teenager Kinder zeugen, ist die Gefahr von Geburtsdefekten bei ihren Kindern erhöht
Wenn Männer schon als Teenager Kinder zeugen, ist das Risiko für Geburtsdefekte im Vergleich zu älteren Männern deutlich erhöht. Der Ursache dafür kam nun ein internationales Forscherteam aus Salzburg, Cambridge und Münster auf die Spur: Im Samen der Teenager wurden rund 30% mehr Erbgutveränderungen gefunden als im Samen 20-jähriger Männer. Dies führe dazu, dass die Kinder von sehr jungen Vätern überdurchschnittlich häufig von
- Autismus,
- Spina Bifida,
- Schizophrenie und
- anderen Geburtsfehlern
betroffen seien.
Bei jungen Männern sieben Mal so viele Mutationen wie bei jungen Frauen gefunden
Erklärt wird dies damit, dass sich DNA-Abschnitte während der Zellteilungen verändern. Bei Frauen werden etwa 22 Zellteilungen zwischen der Entstehung des weiblichen Embryos und der Ausbildung von Ur-Eizellen gezählt. Diese sind bei der Geburt schon ausgebildet und stellen ein endliches Reservoir dar, das bis zu den Wechseljahren zuneige geht.
Da bei jungen Männern sieben Mal so viele Mutationen gefunden wurden wie bei gleichaltrigen Frauen, vermuten die Wissenschaftler, dass es im Zeitraum zwischen der Entstehung des männlichen Embryos bis zur Bildung des ersten Spermiums schon zu etwa 150 Zellteilungen gekommen ist.
Grund für viele Zellteilungen noch unklar
Mit zunehmendem Alter verringert sich die Zahl der Zellteilungen dann, so dass das Risiko für Mutationen im männlichen Spermium sinkt. Dies wird auf spezielle Stammzellen zurückgeführt, die sich nach der Pubertät nicht mehr verändern. Warum es bei Jungen zu so unerwartet vielen Zellteilungen kommt, können die Wissenschaftler hingegen noch nicht erklären.