Kanadische Studie: Kontrollverlust kann Depression ankündigen

Von Frank Hertel
28. Oktober 2011

65 Prozent aller Patienten mit Depression leiden mehrmals in ihrem Leben an einer depressiven Episode. Ian Colman von der Universität Ottawa in Kanada berichtet in der aktuellen Ausgabe des "Journal of the Canadian Medical Association" von typischen Symptomen, die eine Depression ankündigen können. Colman hat als Datengrundlage eine Gesundheits-Statistik verwendet, die zwischen 2000 und 2001 erstellt wurde.

Darin sah er sich die Daten von 585 erwachsenen Depressionspatienten genauer an. Er stellte fest, dass eine heraufziehende Depression mit einem Kontrollverlust einhergeht, der sich zum Beispiel an einem stark erhöhten Zigaretten- oder Alkoholkonsum zeigen kann, aber auch an übermäßiger Nahrungsaufnahme. Problematisch sei, so Colman, dass es dem Patienten während einer depressiven Phase nicht mehr möglich ist, auf seine Gesundheit zu achten. Als Schutzfaktoren gegen eine Depression hat Colman eine kontrollierte Lebensführung ausgemacht.

Einfach formuliert könnte man sagen: Wenn ein Mensch beginnt, "sich gehen zu lassen", kann das eine Depression ankündigen. Dem gilt es entgegenzuwirken.