Kardioversion: Elektroschocks fürs Herz schaden dem Herzgewebe nicht

Auch wenn ein Patient dreimal eine Kardioversion erhält, erhöht das sein Sterberisiko nicht

Von Cornelia Scherpe
21. Oktober 2011

"Elektrokardioversion" ist der Fachbegriff für die Stromstöße, die Mediziner bei Kammerflimmern vergeben. So soll ein unregelmäßiger Herzrhythmus wieder normalisiert werden. Bisher hieß es, dass man mit dieser Maßnahme äußerst vorsichtig sein muss, da der Strom zunächst zwar hilft, jedoch auf lange Sicht auch dem Herzgewebe schaden kann. Eine Studie mit 4.060 Probanden beschäftigte sich jüngst mit dem Problem und kommt nun zu dem Schluss, dass man Entwarnung geben kann.

Häufigkeit der Stromstöße steht in keinem Zusammenhang mit dem Sterberisiko

Es konnte kein Zusammenhang zwischen der Kardioversion und der Schädigung des Herzens festgestellt werden. Von den 4.060 Patienten erhielten 1.086 nur einmalig eine Kardioversion, 289 dagegen zweimal und 125 Personen sogar dreimal. Die übrigen 2.460 Menschen wurden nicht mit Elektroschocks behandelt.

Ergebnis: Die Häufigkeit der Stromstöße und die Höhe des Sterberisiko zeigten keine Korrelation. In der Gruppe, wo dreimal eine Kardioversion durchgeführt worden war, war die Mortalität mit 10,4 Prozent sogar am kleinsten! Wer keine Stromstöße erhalten hatte, hatte ein Risiko von 16,7 Prozent.