Kaum kinderfreundliche Medikamente - Ärzte wollen mehr Studien mit Kindern

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2012

Kinder sind nicht nur einfach kleine Erwachsene, daher muss medizinisch einiges beachtet werden, wenn man sie therapiert. Doch je jünger ein Patient ist, desto weniger wirklich kindgerechte Medikamente gibt es.

In vielen Fällen müssen Mittel für Erwachsene vergeben werden, bei denen einfach die Dosierung stark herabgesetzt wird. Dies ist natürlich auch nicht die ideale Lösung. Daher fordern Ärzte, dass in naher Zukunft mehr Studienarbeit mit Kindern betrieben wird. Es muss mehr als nur Schätzungen zu Dosierungen von bereits zugelassenen Mitteln geben. Am besten wären richtige Kinder-Medikamente, die auf den jungen Stoffwechsel zugeschnitten sind.

Eine solch kinderfreundliche Medizin würde viele Nebenwirkungen, die heute auftreten, beseitigen können. Da aber Kinder anders auf Mittel reagieren, darf man auch nicht einfach Kinder-Medikamente entwickeln und diese dann an Erwachsenen testen. Forscher sind zwar bereit dazu, Studien mit sehr jungen Probanden durchzuführen, doch sie sehen das Problem bei den Eltern. Viele sind sicher nicht bereit dazu, ihr Kind dem Risiko einer Studie auszusetzen. Die Unsicherheiten der Eltern sind auch nachvollziehbar und die Forscher müssen zugeben, dass es nun einmal keine medizinischen Studien ohne mögliche Risiken gibt.