Keine Medikamente im Ausland kaufen - Viele Fälschungen im Umlauf

Auch eine bekannt wirkende Verpackung mit Prüfsiegel bietet keinen Schutz vor Fälschungen

Von Nicole Freialdenhoven
24. Januar 2013

Wer eine Fernreise nach Südostasien oder Afrika plant, sollte die Reiseapotheke bereits vor der Abreise in Deutschland zusammenstellen, warnt das Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf. Während die Gefahr, in Deutschland gefälschte Medikamente zu bekommen, als geringt eingestuft wird, ergaben Studien im vergangenen Jahr, das bis zu 35% der in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara verkauften Medikamente gefälscht waren.

Vom Placebo bis hin zur gefährlichen Substanz

Im besten Fall handelt es sich ganz einfach um Placebos ohne Wirkstoff, wie bei 31% der festgestellten Fälschungen, doch im schlimmsten Fall können die gefälschten Medikamente auch gefährliche Substanzen enthalten. Erst im vergangenen Monat starben in Pakistan 33 Menschen an einem verunreinigten Medikament, das statt Antihypertensiva Antitussivum mit Dextromethorpan enthielt.

Prüfsiegel kein Schutz

Europäische Reisende warten beispielsweise häufig mit dem Kauf von Malariamitteln bis zur Ankunft im Zielgebiet, weil sie sich niedrigere Preise versprechen oder mit dem Kauf warten wollen, bis wirklich Bedarf besteht. Eine echt wirkende Umverpackung mit Prüfsiegel bietet heute auch keinen Schutz mehr, so das CRM: Auch diese Sicherheitsmerkmale werden heute ausgesprochen gut gefälscht.