Kinästhetik hilft beim Umgang mit Pflegebedürftigen

In Schulungen lernen Angehörige den richtigen Umgang mit Pflegebedürftigen

Von Nicole Freialdenhoven
3. Dezember 2014

Kinästhetik, die Lehre von der Bewegungsempfindung, wird schon seit vielen Jahren in der Krankenpflege eingesetzt. Durch die steigende Zahl der pflegebedürftigen Senioren, die zuhause von ihren Angehörigen versorgt werden, steigt auch das Interesse an Kinästhetik im häuslichen Bereich.

Schulungen für pflegende Angehörige

Immer mehr Einrichtungen bieten Kurse und Schulungen in der Bewegungswahrnehmung an, die den pflegenden Angehörigen das Leben erleichtern soll.

Richtiges Heben

So lernen sie in diesen Kursen, wie Pflegebedürftige richtig angefasst werden, ohne dass sie dabei Schmerzen haben und wie die Pflegenden ihren eigenen Körper schonen können. So sollten kranke Menschen nur an den "harten" Körperstellen angefasst werden, wo Knochen verlaufen, d.h. an:

  • Brustkorb
  • Becken
  • den Außenseiten der Gliedmaßen

Die weichen Körperteile sollten hingegen vermieden werden, wie:

  • die Taille
  • der Hals
  • die Achselhöhlen

Hilfe zur Selbsthilfe

Wichtig bei der Kinästhetik ist auch ein Gespür dafür, was der Kranke selbst noch kann und wobei er Hilfe benötigt.

Viele Pflegebedürftige lernen durch geduldige Anleitung erst wieder, Dinge selbst zu tun, für die sie bislang Hilfe in Anspruch nahmen: So können sie zum Beispiel wieder selbst vom Bett in den Rollstuhl umsteigen und vom Rollstuhl ins Auto, statt vom Angehörigen mühsam gehoben und transportiert zu werden.