Kinder und Sekten - Wenn die Erziehung in Gottes Hand gelegt wird

Von Melanie Ruch
7. März 2014

Die beiden größten Sekten in Deutschland, Scientology und Zeugen Johovas, kennt jeder. Doch es gibt auch zahlreiche kleine Sekten, die regional auf Mitgliederfang gehen und nicht selten auch Familien mit Kindern in ihren Bann ziehen. Für Kinder ist das Leben in einer Sekte aber alles andere als eine Wohltat.

Unterdrückung der Frauen, Abgrenzung von der Gesellschaft und Verbot von Medikamenten

Die Mitglieder von Sekten leben bekanntermaßen nach strengen Regeln. In den meisten Sekten genießen die Männer eine übergeordnete Stellung gegenüber den Frauen und das lernen die Kinder dort schon von kleinauf. Die Unterdrückung der Frauen, die die moderne Gesellschaft seit Jahren versucht auszumerzen, ist für Kinder in Sekten oft eine der wichtigsten Lehren.

Auch die Abgrenzung vom Rest der Gesellschaft spielt in vielen Sekten eine große Rolle. So dürfen die Kinder meist nicht einmal eine staatliche Schule besuchen. In manchen Sekten werden die Kinder sogar ihrer Kindheit beraubt, indem ihnen alle Dinge verboten werden, die jedem normalen Kind Spaß bereiten, wie etwa Spielsachen oder Süßigkeiten.

Manche Sekten gehen sogar so weit die Einnahme von Medikamenten zu verbieten, weil sie der Ansicht sind jede Krankheit nur mit der Hilfe Gottes heilen zu können. Und das kann nicht nur für die Kinder, sondern auch für deren Eltern eine ernsthafte Gefahr bedeuten.