Klang einer Sprache hängt von der geografischen Lage ab

Von Ingo Krüger
14. Juni 2013

Der Klang einer Sprache hängt stark von der Gegend ab, in der sie entstanden ist. So werden gerade in Gebirgsregionen über 1500 Meter sogenannte Ejektiv-Laute, Konsonanten, die mit einem speziellen Kehlkopf-Laut enden, gesprochen. Dies haben US-Wissenschaftler beim Vergleich von 567 Sprachen entdeckt.

Nahezu alle Bewohner von Gebirgsregionen benutzen Ejektiv-Laute. Sie finden sich in zahlreichen Indianersprachen des amerikanischen Westens, aber auch in den Anden, auf den Hochplateaus Ostafrikas und im Kaukasus. Die Gründe für diese Sprachentwicklung sind jedoch noch unklar. Forscher vermuten aber, dass die Erzeugung dieser Laute in dünner Luft leichter sei und außerdem Luft und Wasser spare. Zudem lassen sich in der Höhenluft Ejektiv-Laute leichter bilden, da bei dem Sprechvorgang weniger Kraft aufgewendet werden muss, um den Druckunterschied zwischen der Luft draußen und der Luft im Rachen zu herzustellen.

Insgesamt ließen sich auf der ganzen Welt acht Regionen finden, in denen Sprachfamilien mit Ejektiven vorkommen. Sie befinden sich etwa in den Rocky Mountains und den benachbarten Gebirgszügen oder auf dem Plateau von Colorado, im mexikanischen und im südafrikanischen Hochland.

Noch bedarf es weiterer Untersuchungen über die Entstehung der Ejektiv-Laute. Die Ergebnisse der Studie weisen allerdings darauf hin, dass ökologische Faktoren die Struktur von Sprachen auf bislang nicht bekannte Weise geprägt haben könnten.