Kleine Revolution am Buckingham Palace: Palastwache trägt Turban statt Bärenfell

Von Nicole Freialdenhoven
12. Dezember 2012

Die Palastwachen mit ihren roten Jacken und riesigen Bärenfellmützen gehören zu London wie die Queen und die roten Busse. Doch nun hat sich eine kleine Revolution vor dem Buckingham Palace ereignet: Der 25-jährige Sikh Jatenderpal Singh Bhullar schiebt als erster Dienst ohne Bärenfellmütze. Er darf stattdessen mit dem traditionellen Turban der Sikhs Wache stehen.

Gleich 50 Familienmitglieder versammelten sich in dieser Woche zur Wachablösung Changing oft he Guards vor dem Palast, als Bhullar zum ersten Mal mit seiner Kopfbedeckung zum Dienst antrat. Zwar hatten schon früher Sikhs zu den Palastwachen gehört, doch diese hatten die Bärenfellmütze getragen. Der 25-jährige Bhullar aus West Bromwich, der zu den Scots Guards Regiments gehört, ist der erste, der die Erlaubnis bekam, seinen Turban zu tragen.

Für die Sikhs, die eine der größten religiösen Gemeinschaften in Indien stellen, ist die Erlaubnis eine große Ehre und ein wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz ihres Glaubens. Schließlich hatten Sikhs schon im ersten und zweiten Weltkrieg der britischen Krone gedient und trotzdem ihre Identität gelebt, so der Militärgeistliche Mandeep Kaur, der die Sikhs in der britischen Armee betreut. Mit dieser Entscheidung zeige die Armee Verständnis und Respekt für ihr vielfältiges Personal.