Kleiner Schmetterling profitiert vom Klimawandel

Von Ingo Krüger
30. Mai 2012

Er ist auf dem weg nach Norden: der Kleine Sonnenröschen-Bläuling. Die Schmetterlingsart war in den 1980er-Jahren in Großbritannien nur sehr selten anzutreffen. Doch aufgrund des Klimawandels fühlt sie sich auf den britischen Inseln immer wohler.

Biologen fanden heraus, dass sich der Verbreitungsraum des Insektes innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte um 80 Kilometer vom Süden Englands nach Norden verschoben hat. Früher vertilgten die Raupen des Kleinen Sonnenröschen-Bläulings vor allem Gelbe Sonnenröschen, die selten vorkommen und an sonnigen Südhängen gedeihen. Nun fressen die Raupen auch andere Pflanzen und halten sich in Gegenden auf, in denen ihre Hauptwirtspflanze gar nicht vorkommt. So breitet sich der Schmetterling immer weiter aus.

Die Tiere kommen hauptsächlich in Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, der Türkei und dem Mittleren Osten vor. Sie bevorzugen warme, sonnige und trockene Gebieten, wie etwa sonnige Waldränder oder Sandgruben. Die finden sie in Großbritannien immer häufiger. Dort stieg die durchschnittliche Sommertemperaturen deutlich an. So lag sie zwischen 1990 und 2009 um 0,78 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre von 1800 bis 1989.