Klimawandel lässt Erdbeeren und Eisbären schrumpfen

Forscher aus Singapur behaupten, dass Tier- und Pflanzenarten in Folge des Klimawandels schrumpfen werden

Von Ingo Krüger
18. Oktober 2011

Der Klimawandel trifft Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen.

  • Steigende Meeresspiegel,
  • schmelzende Gletscher,
  • Verschiebung von Vegetationszonen und Lebensräumen,
  • verändertes Auftreten von Niederschlägen,
  • stärkere oder häufigere Wetterextreme wie Überschwemmungen und Dürren sowie
  • mehr Umweltflüchtlinge

sind Folgen globaler Erwärmung.

Eine weitere Folge des Klimawandels: Tier- und Pflanzenarten schrumpfen

Es existieren bereits zahlreiche Studien über die Erderwärmung und ihre Folgen. Eine neue Untersuchung der National University of Singapore hat eine weitere Veränderung festgestellt. So entdeckten die Forscher, dass einige Tier- und Pflanzenarten durch den Klimawandel schrumpfen.

Als Beweis für ihre These führen die Forscher das schottische Soay-Schaf an. Seit 1985 sei die Rasse um fünf Prozent kleiner geworden, erklären die Wissenschaftler. Diese Tendenz ließ sich bei 38 der 85 von ihnen untersuchten Tier- und Pflanzenarten feststellen.

Einem Schrumpfungsprozess unterliegen ebenfalls Pflanzen wie

sowie Tiere wie

David Bickford warnt, dass dieser Trend durchaus problematisch sei, denn Getreidesorten und Tiere könnten so stark schrumpfen, dass dieser Prozess die Nahrungsmittelsicherheit gefährde. Es könnte sogar eine Kettenreaktion mit katastrophalen Folgen für die Ökosysteme auftreten.

Der Zusammenhang zwischen der Stoffwechselrate und dem Temperaturanstieg ist Schuld

Grund für die Veränderung der Körpergröße ist der Zusammenhang zwischen der Stoffwechselrate der betroffenen Tiere und dem Temperaturanstieg. Tiere müssen aufgrund der Erwärmung mehr Nahrung zu sich nehmen. Sind sie dazu nicht in der Lage, passen sie sich an und schrumpfen.

Doch nicht alle Wissenschaftler teilen diese Meinung. Yoram Yom-Tov, Zoologe an der Universität von Tel Aviv, sieht die Entwicklung als nicht so dramatisch an. Er behauptet, dass Arten größer würden, wenn die Bedingungen günstig seien. Wenn sie aber weniger günstig seien, dann würden sie eben schrumpfen, so Yom-Tov. Er geht davon aus, dass sich die meisten Arten dem Klimawandel anpassen werden.