Klischee vom männlichen Genies hält Frauen vom Studium bestimmter Fächer ab

US-Philosophen decken Klischees und Stereotypen für ein erfolgreichen Studium auf

Von Ingo Krüger
21. Januar 2015

In manchen Studiengängen tummeln sich besonders viele Männer, in anderen dagegen mehr Frauen. Der Ursache auf den Grund gegangen sind jetzt US-Philosophen.

Demnach sind Frauen gerade in den Fächern unterrepräsentiert, in denen vermeintlich "angeborenes Talent" oder eine "natürliche Brillanz" Vorbedingungen eines erfolgreichen Studiums seien. In den Disziplinen, in denen der Genie-Kult seltener auftritt, sind dagegen die Frauenanteile höher.

Geschlechtsspezifische Fächerwahl

Demnach bevorzugen in den USA Männer Studiengänge wie etwa

Frauen wählen eher

  • Molekularbiologie
  • Neurowissenschaften
  • Kunstgeschichte
  • Erziehungswissenschaften und
  • Psychologie

Naturgegebene Genialität?

In einer Umfrage unter

aus dreißig verschiedenen Fächern zeigte sich, dass viele Fachvertreter die Ansicht teilten, dass Männer für einige Disziplinen häufig besser geeignet seien als Frauen - und zwar gerade dort, wo anspruchsvolle Arbeit erforderlich sei. Mit ähnlichen Vorurteilen müssen auch Afroamerikaner kämpfen.

Auch ihnen wird eine Genialität "von Natur aus" weitgehend abgesprochen. Sie sind dort häufiger anzutreffen, wo auch der Frauenanteil hoch ist.

Klischees und Stereotypen

Die Forscher legen Wert auf die Feststellung, dass Brillanz nicht unwichtig für ein erfolgreiches Studium sei, Fleiß aber ebenfalls zum Ziel führen könne. Es sei allerdings falsch, einer bestimmten Herkunft oder einem bestimmten Geschlecht angeborene Eigenschaften zuzuschreiben. Doch solche Klischees und Stereotypen können manche Menschen von einer Ausbildung abhalten.