Könnte Epilepsie durch den Einsatz von Stammzellen gelindert werden?

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2013

Bisher können Menschen mit Epilepsie nicht geheilt werden. Dank moderner Medikamente kann zwar eine relativ gute Lebensqualität hergestellt werden, doch es gibt viele Patienten, die therapieresistent sind. Forscher versuchen auch ihnen eine Therapiemöglichkeit zu bieten und arbeiten aktuell an einer Behandlung mit Stammzellen.

Derzeit befindet man sich noch im Stadium des Tierversuchs, doch erste Ergebnisse sehen viel versprechend aus. Der Versuch mit Mäusen konzentriert sich auf die Schläfenlappenepilepsie, denn dabei handelt es sich um die häufigste Form der Erkrankung. Man weiß bereits, dass das Problem hier vor allen Dingen in der Hirnregion des Hippocampus sitzt.

Es kommt zu den Anfällen, da die Betroffenen zu wenig GABA-ergen Interneuronen im Gehirn haben; eine besondere Form der Nervenzellen. Der Mangel ist angeboren, weshalb mit Medikamenten bisher auch nur die Symptome und nicht die Ursache bekämpft werden kann.

Im aktuellen Tierversuch will man die Vorläuferzelle dieser Interneuronen dazu nutzen, sich entsprechend zu entwickeln und damit die Epilepsie entscheidend zu verlangsamen. Man entnahm zunächst einige Stammzellen aus den Hirn der von Epilepsie betroffenen Mäuse und regte sie zur Entwicklung an. Nachdem genügend Interneuronen herangereift waren, führte man diese wieder in das Hirn der Mäuse zurück. Nachdem diese via Injektion in den Körper der Mäuse gegeben wurden, sank bei ihnen die Zahl der Anfälle bereits messbar.

Die Therapie funktionierte allerdings nur, wenn die Injektion der gezüchteten Zellen direkt in den Hippocampus erfolgte. Da in dieser Region das Gedächtnis gebildet wird, muss nun geklärt werden, welche potenziellen Nebenwirkungen aus dieser Therapie hervorgehen.