Komplementärmedizin in Deutschland: Beliebt aber unerforscht

Von Nicole Freialdenhoven
9. August 2013

Immer mehr Deutsche vertrauen auf die sogenannte Komplementärmedizin, die zusätzliche Angebote zur Allgemeinmedizin unterbreitet. Besonders gefragt seien dabei die manuelle Therapie, pflanzliche Medikamente (Phytotherapie), Homöopathie, Quaddeln und Akupunktur. Die steigende Nachfrage bewirke, dass auch immer mehr Ärzte komplimentärmedizinische Therapien anbieten.

Zu den beliebtesten Angeboten gehört demnach die Akupunktur, die bei Rückenschmerzen und Knieschmerzen angewendet wird, die manuelle Therapie bei Nacken- und Rückenschmerzen, sowie pflanzliche Mittel wie Johanniskraut zur Behandlung von leichten Depressionen. Auch bei Erkältungskrankheiten und Husten werden immer häufiger Phythotherapeutika verschrieben.

Harte Fakten zur Komplementärmedizin in Deutschland sind jedoch bislang noch wenige zu haben. So wusste das zuständige Bundesforschungsministerium auf 14 von insgesamt 31 Fragen der Opposition zu diesem Thema keine Antworten, darunter auch nicht, wie viele Menschen im Land die Komplementärmedizin insgesamt in Anspruch nehmen. Die Regierung gab außerdem zu, dass für viele Heilmethoden der Komplementärmedizin keine empirischen Erkenntnisse zum Nutzen oder zu den Risiken dieser Therapien vorliegen. Allerdings habe sie für drei Forschungsprojekte zu diesem Thema insgesamt 1,75 Millionen Euro bereitgestellt.