Korrelation zwischen Krankheit und Kriminalität beobachtet

Von Max Staender
19. März 2012

Sozialverhaltensgestörte Kinder und Jugendliche sind für überdurchschnittlich häufige Strafdelikte verantwortlich. Zudem tragen sie ein höheres Risiko für Komorbiditäten mit sich, wies Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Bodo Müller bei einem Kongress in Weimar für Jugendmedizin hin.

15 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die unter 18 waren, sind im Jahre 2010 unter den 2,1 Millionen Tatverdächtigen von Strafdelikten. 10,8 Prozent der Tatverdächtigen sind zwischen 14 und 17 Jahren, eine besonders hohen Rate. Zunehmend an Straftaten sind vor allem Körperverletzungesdelikte aufgrund von Alkoholkonsum. Dies ist besonders besorgniserregend.

Die beteiligten überdurchschnittlich jungen Menschen zeigen meist ein aggressives sowie auch dissoziales Verhalten auf. Die hohe Komorbiditätsrate von sozial verhaltensgestörten Jugendlichen wird dabei häufig unterschätzt. 45 Prozent der betroffenen Jugendlichen leiden unter ADHS. Eine dysthyme oder depressive Störung wird zudem bei jedem zweiten bis dritten Jugendlichen diagnostiziert.