Kosten-Nutzen-Studie des IQWiG zu Antidepressiva veraltet, ehe sie abgeschlossen wurde

Von Nicole Freialdenhoven
8. November 2013

Nach vier Jahren hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG ) nun eine Kosten-Nutzen-Studie zu Antidepressiva vorgelegt, mit deren Erstellung sie bereits im Dezember 2009 beauftragt worden war. Das Ärgerliche: Seit die Politik im Jahr 2011 das neue Arzneimittelgesetz AMNOG erlassen hat, ist die Studie ohnehin schon überflüssig geworden und hat daher nur noch theoretischen Wert.

Studie vergleicht vier Antidepressiva mit anderen Medikamenten

Für die Nutzen-Nutzen-Bewertung hatten die Experten vier Antidepressiva mit weiteren Medikamenten verglichen, doch die nun veröffentlichten Ergebnisse der Abschlussstudie basieren auf den Daten von 2010 und 2011. Dabei konnten die Preise nur für bestimmte Endpunkte wie "Rückfallquote" und "Ansprechen auf die Therapie" bewertet werden, während für andere Endpunkte wie die Lebensqualität der Patienten keine ausreichende Datenmenge vorlag.

Aus der Bewertung ging insgesamt hervor, dass bei allen vier Antidepressiva Duloxetin, Buproprion, Venlafaxin und Mirtazapin der tatsächliche Erstattungspreis über den eigentlich angemessenen Preisen gelegen hatte, die aus der Effizienzgrenze abgeleitet wurden. Da jedoch mit dem neuen Arzneimittelgesetz von 2011 ohnehin Festpreise eingeführt wurden, sind diese Hinweise nun obsolet.

Ob es in Zukunft weitere Kosten-Nutzen-Studien geben wird, hängt auch vom neuen Gesundheitsminister ab, der aktuell noch nicht bestimmt wurde.