Kostenlose Verhütungsmittel in den USA führen zu weniger Schwangerschaftsabbrüchen

Von Nicole Freialdenhoven
9. Oktober 2012

In der US-Metropole St. Louis hat das kostenlose Angebot von Verhütungsmitteln dazu geführt, dass sich die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche bei jungen Frauen mehr als halbiert hat. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie zum CHOICE-Projekt, das seit 2007 in St. Louis läuft und jungen Frauen die Möglichkeit bietet, kostenlose Hormonimplantate oder Intrauterinpessare (die "Spirale") zu bekommen, die ansonsten mehr als 800 US-Dollar kosten.

Diese relativ selten verwendeten Verhütungsmittel gelten als wesentlich zuverlässiger als herkömmliche günstige Verhütungsmittel wie Kondome und die Pille, bei der es häufig zu Einnahmefehlern kommt und somit zu ungewollten Schwangerschaften. Bei den jungen Frauen, die in St. Louis die freie Wahl zwischen kostenlosen Verhütungsmitteln hatten, entschieden sich 58% für die Spirale, 17% für ein Hormonimplantat und nur 9% für die Pille.

Seit Beginn des CHOICE-Projektes ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in St. Louis stark gesunken und liegt mit 4,4 - 7,5 pro 1000 Frauen weit unter dem US-Durchschnitt von 19,6 Schwangerschaftsabbrüchen pro 1000 Frauen. Vor allem bei Teenagern war das Projekt ein voller Erfolg: In den gesamten USA kommen auf 1000 weibliche Teenager zwischen 15 und 19 Jahren 34,3 Schwangerschaftsabbrüche, in St. Louis jedoch nur 6,3.